Elternarbeit

Eltern reagieren sehr unterschiedlich, wenn sie hören, dass digitale Medien im Kindergarten eingesetzt werden. Einige stehen dem Einsatz sehr skeptisch gegenüber, z. B. weil sie nicht möchten, dass die Kinder noch mehr Zeit am Bildschirm verbringen als sowieso schon. Sie würden den Kindergarten lieber als bildschirmfreie Zone sehen. Andere Eltern hingegen stehen dem Einsatz digitaler Geräte im Kindergarten sehr positiv gegenüber.

Da die Nutzung von digitalen Medien und die Förderung von informatischen Kompetenzen im Kindergarten für viele Eltern neu ist und nicht mit den eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit verglichen werden kann, ist gezielte Elternarbeit notwendig. Viele Eltern können sich z. B. schlicht nicht vorstellen, was für ein kreatives Potenzial mit dem Medieneinsatz einhergeht. Häufig sind sie ganz erstaunt, wenn ihnen ihre Kinder eigene Medienproduktionen, wie Trickfilme oder ein selbst gestaltetes E-Book mit Fotos, Zeichnungen und Sprachaufnahmen präsentieren. Viele glauben von digitalen Geräten, dass sie bloss zum Konsum genutzt werden und nicht zur Umsetzung von eigenen Ideen. Deshalb ist es unerlässlich, die Eltern gut und niederschwellig zu informieren, wie und wozu die digitalen Geräte im Kindergarten eingesetzt werden.

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Arbeitet ein Kindergarten mit «MIA im Kindergarten», ist es sinnvoll, die Inhalte und das Konzept dieser Umsetzungshilfe an einem Elternanlass anhand konkreter Beispiele vorzustellen. Die zehn MIA-Karten können den Eltern dabei einen Einblick in den Lehrplan geben und dessen Breite aufzeigen. Die Eltern können dabei sehen, dass es bei der Förderung von Medien- und Informatikkompetenzen im Kindergarten nicht darum geht, Kinder einfach zusätzlich zum familiären Medienkonsum nun auch im Kindergarten regelmässig vor einen Bildschirm zu setzen, sondern darum, den Kindern zusätzliche Mittel zum Ausdruck, zur Gestaltung und zur Bildung bereitzustellen, ihnen Orientierungshilfe in der von Medien und Informatik durchdrungenen Welt anzubieten, Hilfestellung bei der Be- und Verarbeitung von Medienerlebnissen zu geben und einen chancengerechteren Medienzugang zu ermöglichen. So kann im Kindergarten eine wichtige Basis geschaffen werden, damit sich die Kinder zu verantwortungsvollen, kritischen und kompetenten Mediennutzerinnen und Mediennutzern entwickeln und sich später mündig in unserer von digitalen Medien und Informatik durchdrungenen Welt bewegen können.

Während dem Schuljahr kann man den Eltern regelmässig mit entstandenen Medienprodukten einen Einblick in die Arbeitsweise mit digitalen Medien geben (z. B. durch Linkfreigabe über einen Clouddienst oder die Veröffentlichungsfunktion bei der App «Book Creator»). Dabei werden zugleich auch Alternativen zu einem vorwiegend passiven Medienkonsumaufgezeigt. Viele Eltern sind sehr dankbar für Ideen, wie die Geräte genutzt werden können, um eigene kreative Inhalte zu erstellen.

Ein weiteres Ziel der medienpädagogischen Elternarbeit ist es, die Eltern bei Fragen zur Medienerziehung zu Hause zu unterstützen und sie für ihre Vorbildrolle zu sensibilisieren. Wichtig dabei ist, dass die Lehrperson den Eltern die Möglichkeit gibt, frei über den familiären Medienumgang zu sprechen. Eltern sollten Fragen stellen und Unsicherheiten äussern können. Dazu sollte die Lehrperson auch hilfreiche Materialien bereitstellen (Flyer, Links zu Webseiten, App-Empfehlungen etc.). So leistet sie einen Beitrag zur Medienerziehung in der Familie. Eine wertschätzende und tolerante Haltung und die Vermittlung von Hintergrundwissen sind der Schlüssel zum Erfolg.

Weitere Tipps für eine erfolgreiche Elternarbeit finden sich auf der MeKi-Seite des Vereins «Wiener Bildungsserver»

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Hilfreiche Ressourcen für Eltern:

www.jugendundmedien.chNationales Programm zur Förderung von Medienkompetenzen. Zahlreiche Materialen und Angebote im Zusammenhang mit den neuen Medien.

https://www.jugendundmedien.ch/angebote-beratung/bestellung-publikationenHilfreiche Broschüren und Flyer des nationalen Programms «Jugend und Medien», die an Eltern abgegeben werden können. Sowohl die Broschüren als auch die Flyer können bei Bedarf kostenlos in Printform bestellt werden. Besonders toll: Die Flyer (z. B. «Empfehlungen für den Umgang mit digitalen Medien für Eltern von Kindern bis 7 Jahre») sind in 16 Sprachen erhältlich.

https://www.fritzundfraenzi.ch/medien/medienerziehung/die-neue-3-6-9-12-empfehlung-von-serge-tisseronDie (neue) 3-6-9-12-Regel für die Bildschirmzeit.

https://www.medienfuehrerschein.bayern/mediabase/pdf/MedienAlltag_modul_128.pdf
Eine umfangreiche Broschüre der Stiftung Medienpädagogik Bayern mit vielen Hintergrundinfos. Die Broschüre ist eigentlich für pädagogische Fachkräfte gedacht, aber insbesondere der erste Teil (S. 1-21) ist auch für interessierte Eltern sehr empfehlenswert.

Ein dreiseitiger Auszug davon zum Thema «Merkmale kindgerechter Medien» kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Ein vierseitiger Auszug mit dem Titel «Praktische Tipps für den Alltag» kann hier als PDF heruntergeladen werden.

https://www.medienfuehrerschein.bayern/123_Film_Clips.htm?topic=1&stage=&Filtern=Drei schöne Kurzfilme zu den Themen «Medien im Alltag», «Medienhelden» und «Werbung»

https://vimeo.com/search?q=aufwachsen%20in%20der%20MedienweltSechs wunderbare Kurzfilme zum Thema «Aufwachsen in der Medienwelt» von der Deutschen Liga für das Kind.

https://www.elternet.ch/kindergartenalter/Plattform zur Unterstützung von Eltern bei Fragen zur Medienerziehung.

https://pegi.info/deAltersempfehlungen für Computerspiele

Buch «Kinder & Medien – Was Erwachsene wissen sollten» von Norbert Neuss (2012). Kallmeyer. Seelze.

https://www.bundespublikationen.admin.ch/cshop_mimes_bbl/ 48/48DF3714B1101ED988946C07015D7D15.pdf
Artikel «Frühkindliche Medienwelten im digitalen Zeitalter» von Friederike Tilemann und Sabine Eder (2019) aus der Publikation «Aufwachsen im digitalen Zeitalter» der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (S. 58ff.).

Hilfreiche Ressource für die Lehrperson zur Elternarbeit zum Thema Medienerziehung:

https://medienkindergarten.wien/medienpaedagogik/medienerziehung-im-kindergarten/an-die-eltern-herantreten-aber-wieIdeen für die Elternarbeit zum Thema Medienerziehung des Vereins «Wiener Bildungsserver»

Ein weiteres Ziel der medienpädagogischen Elternarbeit ist es, die Eltern bei Fragen zur Medienerziehung Zuhause zu unterstützen und sie für ihre Vorbildrolle zu sensibilisieren. Indem die Kindergartenlehrperson eine Atmosphäre schafft, in welcher Eltern frei über den familiären Medienumgang sprechen, Fragen stellen und Unsicherheiten äussern können und indem sie hilfreiche Materialien bereitstellt (Flyer, Links zu Webseiten, App-Empfehlungen etc.), kann sie einen wichtigen Beitrag zur Medienerziehung in der Familie leisten. Dabei ist eine wertschätzende und tolerante Haltung und die Vermittlung von Hintergrundwissen der Schlüssel zum Erfolg. Weitere Tipps für eine erfolgreiche Elternarbeit finden sich auf der MeKi-Seite des Vereins «Wiener Bildungsserver»